50 Interessierte wollen mehr wissen zu den Themen „Grünes Wohnumfeld“ und „Klimafreundliche, attraktive Mobilität“
Am 22. Februar trafen sich rund 50 Interessierte aus der Stadtgesellschaft, der Stadtverwaltung sowie Bewohner und Bewohnerinnen der Siedlung Weegerhof und anderer SBV-Siedlungen. Ebenso waren Mitarbeitende des Spar- und Bauvereins, Mitglieder des Vorstands, gewählte Vertreter der Siedlungen sowie Mitglieder des Aufsichtsrates dabei, um sich zu wichtigen Zukunftsthemen auszutauschen.
Das Waschhaus bzw. die Siedlung Weegerhof als einer von rund zwei Dutzend „Orten der Veränderung“ in Solingen boten sich als Veranstaltungsort auch aufgrund der engagierten Siedlungsbewohnern an. Im Mittelpunkt des Abends standen die Aktivitäten der Gruppen der „Mobilisten“ und der „Grünlinge“, die die Umgestaltung ihres Wohnumfelds in die eigene Hand genommen haben. Sie entwickelten konkrete Ideen, um ihre Umgebung zu einer grünen Wohnsiedlung zu verändern, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder E-Fahrzeugen bequem zu erreichen ist.
Der Prozess der Transformation: „Ein Dauerlauf, kein Kurzstreckensprint“
Unterstützt wurden sie bei den Planungen und der Umsetzung der Ideen sowohl von den Mitarbeitenden des Spar- und Bauvereins als auch von der Stadtverwaltung, den Technischen Betrieben sowie der Biologischen Station Mittlere Wupper.
SBV-Vorstandsmitglied Uwe Asbach machte in seinem Impulsvortrag deutlich, welch wichtige Rolle Menschen wie die „Mobilisten“ und die „Grünlinge“ spielen, um dringend notwendige Veränderungen anzustoßen, den CO2-Ausstoß zu verringern, und dies zu verstetigen. Nur durch derartiges Engagement könnten die gesetzlich festgelegten Ziele erreicht werden.
Dass solch ein Prozess kein „Kurzstreckensprint“, sondern eher ein „Dauerlauf oder Marathon“ sei, zeige der lange Zeitraum, den das Projekt bisher in Anspruch genommen habe, schilderte Uwe Asbach: „Bereits im November 2022 kamen Bewohner und Bewohnerinnen der Siedlung Weegerhof das erste Mal zusammen, um die Themen, um die man sich in Arbeitsgruppen kümmern wollte, festzulegen. Bis zur Ausarbeitung und Abstimmung der vielfältigen Ansatzpunkte für einen nachhaltigen Wandel vergingen viele Treffen im privaten Rahmen, wie auch mit Verantwortlichen beim SBV. Der SBV-Vorstand wies eindringlich darauf hin, dass “Veränderung“ nicht gelinge, “wenn man sagt: Ich hab eine gute Idee, mach mal. Veränderung kann nur gelingen, wenn man sagt: Ich hab eine gute Idee, lass uns gemeinsam schauen, wie wir es zusammen umsetzen können!“
Der Weg hin zu den ersten Wildblumeninseln und Naschobstflächen, zu Plänen für E-Ladesäulen und Car-Sharing-Angeboten verlange nicht nur von allen Beteiligten ein gutes Durchhaltevermögen und Abwägen der Möglichkeiten, er schärfe auch das Verständnis für gesetzliche Rahmenbedingungen, die in die Entwicklung eines stadtweiten Mobilitätskonzepts einfließen.
Wichtig sei dem gesamten Vorstand, so Uwe Asbach, dass die hier erarbeiteten Vorschläge und Prozesse auch Anregungen für andere Siedlungen seien. Dafür brauche es auch dort Freiwillige, die sich vor Ort für ihre Belange einsetzen. Bewusst forderte er die anwesenden Vertreter anderer Solinger Wohnungsgenossenschaften auf: „Kopieren ist ausdrücklich erwünscht!“ Und die ehrenamtlich Engagierten des SBV beglückwünschte er als „Botschafter und Botschafterinnen“, die etwas Gutes in Gang gebracht hätten, von dem wir als Gemeinschaft profitierten.
Ariane Bischoff, Leiterin Stab OB Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei der Stadt Solingen, hob hervor, dass es sowohl eines „großen Rahmen“ wie der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Solingen auf Basis der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen / die 17 „SDG“ (Ziele für nachhaltige Entwicklung) bedürfe, als auch der Menschen, die diese vor Ort in vielen Einzelaktionen umsetzten.
Beim Gedanken- und Ideenaustausch sowohl in kleinen Gruppen wie auch im Plenum kamen noch viele weitere gute Ideen zusammen, die bei einem Folgetermin konkretisiert und auf ihre Machbarkeit abgeklopft werden sollen. Dabei ging es auch um Themen wie das sichere Abstellen von Rollatoren und Kinderwagen vor den Häusern.
Fazit: ein inspirierender Abend
Das Fazit der Anwesenden war absolut positiv. Ariane Bischoff empfand den Austausch als „inspirierend“, Max Gehrmann vom „Forum für soziale Innovation“, das die Veranstaltung organisiert hatte, lud alle ein, sich auch weiterhin am Dialog zu beteiligen und schwerpunktmäßig auch an neuen „Orten der Veränderung“ aktiv zu werden. Weitere Informationen dazu gibt es auch auf der städtischen Website: https://nachhaltig.solingen.de/inhalt/verzeichnis/orteDerVeraenderung, speziell zum SBV: https://19null4-radiomagazin.de/der-spar-und-bauverein-solingen-die-zukunft-nachhaltig-gestalten/.
Bericht vom 04. März 2024