Was geschieht mit dem in die Jahre gekommenen Baumlehrpfad in der Siedlung Böckerhof? Wie sollen die großzügigen Grünflächen zukünftig gestaltet werden? Diesen Fragen gingen Vertreter und Vertreterinnen sowie Initiatoren des Baumerlebnispfades zusammen mit den SBV-Verantwortlichen Jürgen Dingel und Manfred Krause sowie Hans-Werner Bertl, Dietmar Gaida, Heike Rüdiger, Bernhard Müller und Angelika Witoch vom Aufsichtsrat bei einer Veranstaltung Ende November nach. Auch Volker Krutwig und Dirk Düben von den Regiebetrieben des SBV begleiteten die Veranstaltung mit ihrem Fachwissen.
Mit einem sehr anschaulichen Vortrag holte Dr. Jan Boomers, Leiter der Biologischen Station Mittlere Wupper, die Interessierten ins Thema. Er, der schon vor gut 20 Jahren mit seinem Konzept dafür gesorgt hatte, dass hier zwischen Drossel-, Bozener und Gabelsberger Straße ein „Baumerlebnispfad“ entstanden war, zeigte auf, welche Möglichkeiten aus Sicht des Experten bestehen, das Gelände weiter zu entwickeln – hin zu einem Naturraum, der Mensch, Tier und Pflanze gleichermaßen gute Möglichkeiten zur Entfaltung bietet.
Dass mit der neuen Gestaltung der Grünflächen sowohl der Naturschutz als auch das Wohlbefinden der Siedlungs-Bewohner:innen gesteigert werden soll, war einhellige Meinung. Klar sei, so Jan Boomers, dass die parkartig angelegten Grünräume als Erholungsraum für den Menschen und Lebensraum für heimische Tiere optimiert werden soll. So plane man an ausgewählten Standorten Blühwiesen zu schaffen, damit Bienen und andere Insekten möglichst viele Nahrungsangebote bekommen.
Während der Exkursion durch die Parkanlage wurden sowohl die Kronenausbildung der fast hundert Jahre alten Bäume begutachtet als auch das Thema „Wiederherstellung von Sichtachsen“ kontrovers diskutiert. Überlegt wurde, wo Insektenhotels, Vogelnistkästen und Unterschlupfmöglichkeiten für Fledermäuse angelegt werden können. Um die Pflege der Vogelnistkästen solle sich dann eine Arbeitsgemeinschaft der Anwohnerschaft, in Kooperation mit den Regiebetrieben und dem Solinger NABU, kümmern.
Um einer Blühwiese und neuen Obstbäumen Platz zu machen, einigte man sich im Rahmen des Rundgangs darauf, einen wenige Jahre alten Ahorn-Baum in Absprache mit den Anwohnern an einen zweckmäßigeren Ort zu verpflanzen. „Da muss man sich einfach entscheiden“, gab Jan Boomers zu bedenken. Beides am gleichen Fleck mache langfristig keinen Sinn.
Bereits im Frühjahr 2023 soll mit den ersten Maßnahmen begonnen werden, auf dass die Grünflächen mit dem wertvollen Baumbestand neu belebt und attraktiv gestaltet werden. Über die konkrete Neugestaltung der großzügig angelegten Grünflächen der Siedlung Böckerhof sollen auch zukünftig die Anwohner:innen informiert und mit einbezogen werden. Ob auch die bisherigen beiden großen Informationstafeln und die auf die Baum- und Tiererkundung ausgerichteten Spielgeräte ersetzt und neugestaltet werden, soll in Absprache mit der Spielplatz- und Freiraumkomission sowie den benachbarten Kindertagesstätten zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.