Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Werner Bertl reicht Staffelstab weiter an Jürgen Albermann
Am 14. Juni fand die 100. Vertreterversammlung der Spar- und Bauverein Solingen eG (SBV eG) im Clemenssaal in Solingen-Mitte statt; eingeladen waren die 154 Mitgliedervertreterinnen und -vertreter.
In seiner Begrüßung machte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hans-Werner Bertl, deutlich, dass die Veranstaltung die wohl größte Vertreterversammlung einer Wohnungsgenossenschaft in NRW sei – immerhin gehöre die Spar- und Bauverein Solingen eG zu den mitgliederstärksten Wohnungsgenossenschaften Deutschlands. Ihre ureigene Aufgabe und Verpflichtung sei es, guten und bezahlbaren Wohnraum in Solingen zur Verfügung zu stellen. Und so richtete er einen eindringlichen Appell an alle Anwesenden, dieses „Juwel zu erhalten und zu pflegen“.
Das Stichwort nahm Roland Bak, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein Solingen eG, dankend auf und verwies darauf, dass es gelte, „heute die richtigen Entscheidungen zu treffen, um die Zukunft der Genossenschaft positiv zu gestalten“. In diesem Sinne zitierte er auch die Worte von Mahatma Gandhi, die dem Geschäftsbericht 2024 vorangestellt sind: „Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun“.
In der Folge erläuterten er und Vorstandsmitglied Pascal Piqué die Informationen und Zahlen des aktuellen Geschäftsberichtes, so auch die Bilanzsumme, die sich von 320,6 Millionen Euro in 2023 auf 324,3 Millionen Euro erhöht hatte. Insgesamt stimmte die Vertreterversammlung nach lebendigem Austausch der Feststellung des Jahresabschlusses für das Jahr 2024 zu, entlastete sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat und gab grünes Licht für die Ausschüttung der maximalen Dividende von vier Prozent an die Mitglieder. Der verbleibende Betrag fließt in die Ergebnisrücklagen, um das Unternehmen für künftige Anforderungen auf ein weiterhin stabiles Fundament zu stellen.
Energetische Sanierungen und Klimaanpassungsstrategien
Einen Einblick in zurückliegende und aktuelle energetische Modernisierungsmaßnahmen gaben die Vorstandsmitglieder Uwe Asbach und Roland Bak; dies vor allem im Hinblick auf Klimaschutzmaßnahmen in den Siedlungen mit dem Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, wie vom Gesetzgeber gefordert. Konkret wurden beispielhaft die Sanierungen in den Siedlungen Brühler Berg und Hoffeld skizziert und die positiven Effekte der Wärmedämmung und des Einbaus von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen erläutert. All diese Maßnahmen haben u.a. das Ziel, die Kosten für die gesetzlich verankerte CO2-Abgabe zu reduzieren. Auch die bereits in der Umsetzung befindliche Regenwasserstrategie wurde verdeutlicht. Denn, so Uwe Asbach, wir als Genossenschaft müssten auf viele drängende Fragen die richtigen Antworten vor Ort finden; und eine Herausforderung bestehe in Klimaanpassungsstrategien, dazu gehöre auch das Überstehen von länger andauernden Hitzeperioden.
Auf die große Bedeutung der sehr positiven Entwicklung der Spareinrichtung machte Pascal Piqué aufmerksam, schließlich hat sich das Volumen der Spareinlagen von 94,4 Millionen Euro in 2023 auf 97,7 Millionen Euro in 2024 verbessert mit weiterhin positiver Tendenz auf aktuell über 100 Millionen Euro. Dies ermöglicht es der Genossenschaft auch, sich bankenunabhängiger aufzustellen. Er betonte, dass der Anteil des Eigenkapitals im Jahr 2024 von 43,5 Prozent (2023) auf 45,2 Prozent erhöht werden konnte.
Neue Zusammenstellung des Aufsichtsrates
Eine neue Besetzung erfuhr der Aufsichtsrat: Wiedergewählt wurden Heike Neundörfer und Bernhard Müller, neu hinzu kam Marina Dobbert. Nicht wieder angetreten ist Claudia Rudolf. Mit einer Überraschung wartete der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hans-Werner Bertl, auf: Er gab bekannt, aus persönlichen Gründen nicht wieder antreten zu wollen und somit auch den Vorsitz abzugeben. Zum Dank für seinen sehr engagierten Einsatz zum Wohle der Genossenschaft bedankte sich Roland Bak ganz herzlich im Namen des gesamten Vorstandes und der Genossenschaft und übergab Hans-Werner Bertl einen großen Präsentkorb mit sehr persönlich für ihn ausgesuchten Delikatessen. Seine Ehefrau Maria Bertl erhielt als Dank für ihre Unterstützung der Spar- und Bauverein eG und dem Verständnis für die Aufgaben Ihres Ehemannes, den sie so viele Stunden entbehren musste, einen großen Blumenstrauß von Vorstandsmitglied Uwe Asbach überreicht. „Die übernommenen Aufgaben sind eben oftmals nur mit dem Verständnis und der Unterstützung unserer Lebenspartner möglich“, fügte Roland Bak hinzu.
Den engagierten Mitgliedern gab Roland Bak die Worte, die auch Motto des Geschäftsberichts 2024 sind, mit auf den Weg: „Gemeinsam und mit Zuversicht gestalten wir unsere Zukunft“ und er erinnerte auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse im In- und Ausland: „Wir alle sind aufgefordert, wieder mehr mit und für unsere Gesellschaft, im Kleinen wie auch im Großen, zu tun. Und bleiben Sie gerne zuversichtlich. “
Die nächste Vertreterversammlung findet im Bürgersaal der Stadtkirche statt, am 13. Juni 2026 um 10 Uhr.