Presseartikel30

Gute Beteiligung bei den Vertreterworkshops


 

Komprimiertes Wissen gab es für die über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der beiden Vertreterworkshops in Vorbereitung auf die Vertreterversammlung Mitte Juni. Dabei ging es einerseits um die Herausforderungen, die das Jahr 2023 mit sich gebracht hat, andererseits um jene Herausforderungen, die mit der Entwicklung hin zur Klimaneutralität der SBV-Immobilien einhergehen. Ein weiteres Thema: die Umstellung auf einen fundierten Nachhaltigkeitsbericht, der nun auch Bestandteil einer transparenten Berichterstattung ist.

Der Vorstandsvorsitzende des SBV, Jürgen Dingel, begann seine Begrüßung mit den Worten des chinesischen Philosophen Konfuzius, die er auch für sein Vorwort im Geschäftsbericht gewählt hat: „Es ist nicht schwer, das Gute zu erkennen, aber wohl, es in die Tat umzusetzen.“ Dieses Zitat bezieht sich vor allem auf die Maßnahmen, die die Genossenschaft möglichst bald umsetzen will, vor allem solche, die für eine Resilienz der Genossenschaft sorgen. So dass der SBV auf die Realitäten, vor die uns der Klimawandel stellt, adäquat reagieren kann. Zu den Realitäten gehören, so Jürgen Dingel, auch gestiegene Baukosten, teurere Konditionen für Kredite, notwendige Rückstellungen aufgrund regulatorischer Anforderungen, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel.

 

Pro Jahr tausend Tonnen CO2 einsparen

Jürgen Dingel machte deutlich: „Der wirtschaftliche Peak wurde, wie von mir schon im Vorjahr prognostiziert, 2022 erreicht.“ Nun gelte die Aufmerksamkeit der Konsolidierung. Dazu gehöre auch eine ausgewogene Lastverteilung durch eine gerechte Mietanpassung. Er erläuterte die diversen Modernisierungsmaßnahmen und deren positive Auswirkungen auf die energetische Effizienz der Siedlungen. „Unser Ziel ist, bis 2045 CO2-neutral zu werden. Dafür müssen wir pro Jahr tausend Tonnen CO2 einsparen“, so Jürgen Dingel. Ein „weiter so“ sei keine Option. Und der Mensch stehe „nicht im Mittelpunkt der Natur, sondern müsse verstehen, dass er als Teil der Natur aufgerufen ist, diese zu erhalten“.>

Weiter erläuterte er den Vertretern und Vertreterinnen Details zur Bilanz und zu weiteren Kennzahlen der Genossenschaft – vom Altersdurchschnitt der Bewohnerinnen und Bewohner über die Leerstandsquote bis hin zur Steigerung der Baukosten innerhalb der letzten Jahre. Im Anschluss übernahmen die Vorstandsmitglieder Uwe Asbach bzw. Roland Bak das Wort und verwiesen auf die Notwendigkeit konsequenter Maßnahmen unter veränderten Rahmenbedingungen: „Wir müssen lernen, uns der Realität zu stellen. Denn wir alle kennen die Bilder von Umweltzerstörung, haben sie auch bei uns vor der Haustür etwa in Unterburg hautnah miterlebt. Also können wir die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen alle entsprechend unseren individuellen Möglichkeiten einen Beitrag leisten, lieber heute als morgen.“ Beide riefen die Anwesenden auf, Multiplikatoren zu sein, „für das Werben um Verständnis für die notwendigen Anstrengungen, um die Gebäudebestände und damit das Zuhause der Mitglieder fit für die Zukunft zu machen“.

 

Pilotprojekt Burgunderstaße 8 - 10

Konkret stellten die beiden Vorstände das Energiekonzept für die Gebäude Burgunderstraße 8 – 10 als Pilotprojekt vor, das als Blaupause dienen könne für zukünftige Maßnahmen: „Hier erleben wir, wie Klimaneutralität verwirklicht wird. Die Heizung wandert vom Keller nach draußen.“ Dafür benötige es aber ein gemeinschaftliches Verständnis von der Dringlichkeit solcher energetischen Sanierungen und der Notwendigkeit, die Kosten auch auf die Mieten umzulegen. „Die Heizkostenersparnis trägt zur Kompensation der Kostenbelastung bezüglich der Kaltmieten bei. Dabei spielt das eigene Nutzerverhalten eine große Rolle“, so der Hinweis.

Für die Wohnungsgenossenschaft gelte: „Alles, was wir jetzt nicht investieren und auf morgen verschieben, wird in der Zukunft teurer! Denn die Kosten für fossile Energieträger werden zukünftig exorbitant steigen. Am Ende ist die Investition in neue Technologien ein Beitrag zur Entlastung der privaten Haushalte.“ Als Reaktion auf die eindringlichen Worte kam aus dem Publikum die Bemerkung: „Wir kommen nicht drum herum!“

In der Veranstaltung wurde auf die Zusammenarbeit der SBV Solingen eG mit dem Stadtdienst Wohnen verwiesen. Gemeinsam wurden und werden vor Ort-Termine für Wohngeldberatungen angeboten, um unseren Mitgliedern die umfänglichen Optionen zur Inanspruchnahme von Wohngeld aufzuzeigen. Dabei können die Mitglieder ihre Anträge direkt stellen und bekommen die Bescheide ausgehänidgt. Bei den bereits durchgeführten Wohngeldberatungen in unseren Siedlungen hat sich gezeigt: Einen Anspruch darauf haben mehr Bürger und Bürgerinnen als vermutet.

 

Olivia Badziong, beim SBV zuständig unter anderem für die „Zentrale Stelle“, erläuterte die neuen Berichtspflichten der Genossenschaft und den daraus resultierenden Nachhaltigkeitsbericht, der einen Teil des Geschäftsberichts 2023 darstellt. Abschließend ging Jürgen Dingel auch auf den Fortfall des Sammelinkassos beim Kabel-TV und den Glasfaserausbau ein, um zu dem Thema Klarheit zu schaffen.

Zuletzt fand eine engagierte Fragerunde statt, bei der sich die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter mit dem Vorstand, Aufsichtsrat und den Abteilungsleitern austauschten.

 

Bericht vom 15. Mai 2024